Ich bin ein Maulwurf

Ich bin ein Maulwurf. Jedenfalls fühle ich mich so.

Im Herbst haben wir die Ursache für das Nichtwachstum in den Hochbeeten entdeckt. Die nicht verlegten Unkrautbremsen haben sich böse gerecht, denn die Ligusterhecke hatte die Gunst der Stunde genutzt und ihre Wurzeln ungehindert von unten in die Beete wachsen lassen. Dem Schmarotzertum hatten sich die Feige und das Pfaffenhütchen angeschlossen und fleißig Wasser und Dünger geklaut, bis für die eigentliche Bepflanzung nichts mehr blieb. Das Ergebnis war die schlechteste Gemüseernte ever. 

Ergo blieb nichts anderes übrig als die Beete mit Unkrautvlies nach zu rüsten. Dafür muss aber erst mal die komplette Füllung raus. Zwei Beete hatten wir noch im Herbst geschafft. Der Rest musste über den Winter warten.

 

Gestern dann endlich wieder Gartenwetter. Kein Frost mehr, der Wind hat sich gelegt und – hurra! – auch kein Dauerregen mehr. Dafür Wolken vor tatsächlich mal blauem Himmel und ab und zu sogar ein paar Sonnenstrahlen.

 

 

Also los!

Ich hatte so meine Vorbehalte nach den ausgiebigen Regenfällen der letzten Tage. Die Erde nass und schwer und ich hinterher schlammpaniert. Nein, nein. Nur die oberste Schicht war feucht, darunter alles trocken. Die “Schmarotzer” leisten wirklich ganze Arbeit.

Die Graberei in diesen engen Dingern macht wirklich keinen Spaß. Mit dem Spaten oder einer Schaufel zu arbeiten ist praktisch unmöglich. Da geht nichts. Weder vom Platz her noch kommt man durch das drahtige Wurzelgeflecht. Da hilft nur die Methode auf den Rand setzen und  schichtweise lockern, die Wurzeln abschneiden und dann mit der Handschaufel ausheben.

 

 

Zwei gut gefüllte 50 Liter Gummieimer sind schon voll – ein Ende nicht in Sicht. In der Mitte eine dieser netten Wurzeln.

 

 

Am Ende waren es fast 400 Liter Erde aus einem Beet und ein Haufen Wurzeln. Dann konnte endlich unten das Unkrautvlies verlegt und die ganze mühsam ausgehobene Erde wieder hinein gekippt werden. 2!!! Stunden ausheben – 30 Sekunden reinkippen.  Fuck!

Wenigstens hat sich der Aufwand gelohnt.

 

 

“Da wartet noch ein Beet.”

“Ist mir doch egal!” Morgen ist auch noch ein Tag. Mein Rücken schreit sowieso nach Voltaren und Badewanne.

Aber vorher noch alle fertigen Beete mit Hornspänen und Kompost für die Stickstoffversorgung düngen. Dazu noch ein wenig Osmocote für die restlichen Nähr- und Mineralstoffe.

 

 

In einem der Beete die ich schon im Herbst wieder flott gemacht hatte, hat Knoblauch überwintert. In allen Beeten habe ich witzigerweise ganz kleine Möhrensämlinge gefunden. Die habe ich ausgegraben und neben den Knoblauch gepflanzt. Mal sehen ob die was werden.

 

 

Auf die restliche Fläche habe ich Spinat gesät, damit wir bald wieder Babyspinat für Salate haben. Angießen, Vlies drüber und warten das es wächst.

 

 

Im nächsten Beet haben die Sämlinge der Winterheckezwiebeln vom letzten Jahr den Winter gut überstanden. ein paar Blätter können schon ab und an geerntet werden.

 

 

Dann ist da noch das erste Hochbeet, das wir vor vielen Jahren aus Gabionen angelegt haben. Die Erde ist stark abgesackt. Die Folienränder liegen frei und sind an den Ecken auseinander gerutscht. Auch hier sind Wurzeln eingewachsen. Ich habe noch keinen Schimmer was ich damit machen soll. Komplett weg machen oder doch auch neu aufbauen? Keine Ahnung. Aber auch hier wächst Knoblauch. Daran herrscht momentan wirklich kein Mangel.

 

 

 

Das da ist übrigens der Eingang zu Spatzenhausen über meinem Bürofenster.

 

 

Ganz zum Schluss noch einen Blick in den Himmel. Die Sonne versteckt sich, es ist spät geworden und bald geht sie unter. Schluss für heute. Noch aufräumen und dann geht Frau Maulwurf in die heiße Wanne – Rücken pflegen.

 

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