Zustände wie in Australien.

Unglaublich wie der Garten explodiert. Man wird vor lauter Blüten geradezu erschlagen. Vieles ist viel zu früh dran. Und vieles verabschiedet sich schon wieder.

Die klassischen gelben Osterglocken werden Ostern nicht erleben denn sie verblühen schon zwei Wochen vorher, dafür blüht die Frühlingsplatterbse in strahlendem Pink.

 

 

 

Hinterm Gartenzaun zum Parkplatz hin wertet ein dichter Teppich aus Wiesenschaumkraut die Aussicht auf. Ich mag die zarten Blumen so gerne.

 

 

 

Ebenso zart sind die Blüten der Elfenblumen Epimedium.

 

 

 

 

Mein blöder, mickriger Apfenbaum (Elstar) blüht auch. Er wächst nicht, bekommt keine Früchte aber er blüht und treibt Blätter die in kürzester Zeit krank werden. Das dämliche Ding dient nur als Aufhängung für die Schneckenketten.  Eigentlich gehört er in die Tonne.

 

 

 

Dafür entwickelt sich der Kirschbaum gut. Die angebliche ‘Hedelfinger Riesenkirsche’ ist ein Witz. Winzige, saure Früchte. Aber er blüht hübsch. Und ein bisschen Naschobst bringt er halt auch – besser als gar nichts.

 

 

Die Flasche die darin hängt beinhaltet übrigens den blühenden Zweig eines anderen Kirschbaumes und dient der Bestäubung. Eine sehr praktische Methode für kleine Gärten in denen kein Platz ist für einen weiteren Baum einer Bestäubersorte. Und man kann absolut sicher sein, dass die beiden auch zeitgleich blühen. Das hat bei mir mit angeblich passenden Befruchterbäumen nicht immer geklappt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ganz in der Nähe hält sich ein eifriger Nektarsammler auf. Hier macht er ein kleine Pause.

Es ist der Wollschweber Bombyliidae, eine Fliegenart mit einer dichten an eine Hummel erinnernden Behaarung. Das was wie ein langer Stachel aussieht ist in Wahrheit ein Rüssel mit dem die Fliege Nektar saugt. Faszinierend anzusehen ist die Fähigkeit des Wollschwebers in der Luft zu stehen wie ein Kolibri.

 

 

Ein Stückchen weiter sitzt ein Asiatischer Marienkäfer Harmonia axyridis und lässt sich die Sonne auf den Rücken scheinen. im Gegensatz zu unserem Siebenpunkt erkennt man ihn an seinem wie ein W aussehendem Nackenschild. Es gibt ihn in unendlich vielen Variationen von Farben und Punkten. Einst als Nützling aus Asien importiert hat er sich explosionsartig vermehrt. Die Theorie er würde die kalten Winter nicht überleben war ein Trugschluss.

 

 

Auch ein Fremdling, der sich anders verhält als gedacht, ist mein Mostgummi – Eukalyptusbaum Eucalyptus gunnii.  Aus Australien stammend hätte er auch eigentlich im Winter Probleme haben müssen. Aber nein er wächst wie verrückt. Ca. 7 – 8 Meter hat er in fünf Jahren geschafft. Er kommt ausschließlich in Tasmanien vor und wird dort „Cider Gum“ genannt.

 

 

 

Auch Blüten und Früchte hat er bekommen. Dieser Exot wächst in meinem Garten 10 x besser als jeder heimische Obstbaum – Zustände wie in Australien – unglaublich!

Fehlt nur noch ein Koala zur Dekoration.

 

 

 

Hier mal eine richtig hässliche Blüte. Diese blöden knallroten Tulpen die in verschiedenen Variationen immer wieder auftauchen und im Gegensatz zu den Tulpen in anderen Farben auch immer wieder blühen während die schönen Tulpen verschwinden. Furchtbar. Ich muss unbedingt versuchen sie auszugraben solange sie noch blühen und ich sie unterscheiden kann. Leider sitzen die Zwiebeln oft sehr tief und/oder zwischen Baumwurzeln.

 

 

Da lob ich mit doch die Rosenprimeln. Ebenfalls rot sind sie. Aber kein Vergleich mit dem grellen Rot der Tulpen.

 

 

Ebenfalls rot und schön der Austrieb des Japanahorns am Teich.

 

 

Die Eberesche bekommt auch ihr Laub, während der Spitzahorn blüht. Das helle Frühlingsgrün ist so schön vor dem blauen Himmel.

 

 

Da sitzt dann auch der Dompfaff oder Gimpel und ruft laut durch den Garten…

 

 

…während die Ringeltauben ganz offensichtlich Frühlingsgefühle haben.

 

 

 

Es ist früher Abend geworden. Die tiefstehende Sonne malt ihre Stahlen in die Luft und es kühlt merklich ab. Es ist halt doch noch kein Sommer.

 

 

 

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