Cephalaria gigantea Großer Schuppenkopf

Schäden und ein schöner Abend

Es gibt Tage die fangen schön an um nach einer unschönen Entdeckung wiederum schön zu enden. Die letzten beiden Tage sind in etwa so verlaufen.

Es fing mit einem Spaziergang durch den Garten mit der Kamera an. Momentan blüht bei mir nicht so wirklich viel. Die Astern und Staudensonnenblumen halten sich noch bedeckt während die Sommerblüher schon still sind. Was jetzt auffällt sind die in diesem Jahr fehlenden Dahlien. Sie haben sonst diese blütenarme Zeit überbrückt. Da ich sie letztes Jahr im Herbst vergessen hatte, sind sie über den Winter nicht erfroren sondern schlicht im Boden verfault.

 

Aber etwas blüht natürlich immer.

Die Sommerflieder Buddleja zum Beispiel. Viele Leute denken dabei sofort an Wildwuchs an Bahndämmen. Stimmt ja auch, dort haben sie sich breit gemacht. Meist die in dunklem Blau blühende, eingeschleppte Wildart. Aber diese Sträucher gibt es inzwischen in unendlich vielen Sorten mit eben so vielen Blütenfarben und -formen. Als Schmetterlingsmagnete sind sie eine Bereicherung für den Garten. Außerdem sind sie extrem robust und kommen auch mit armen, trockenen Böden klar. Sie sind schnittverträglich bis zum geht nicht mehr und duften herrlich. Warum also nicht Sommerflieder pflanzen? Übrigens stammen meine alle vom einem verlassenen Grundstück, wo eine Vielfalt dieser schönen Sträucher stand. Schnell habe ich mir dort einen Strauß gepflückt bevor die Baumaschinen kamen. Von dreien sind Stecklinge entstanden. Für die Sortennamen kann ich nicht garantieren.

 

Buddleja davidii ‘Dart’s Ornamental White’

 

Sommerflieder weiß

Buddleja davidii ‘Empire Blue’ macht gerade eine kleine Blühpause.

 

Buddleja davidii ‘Pink Purple’ etwas kleinwüchsiger ist. Bisher jedenfalls hat sie noch ein handliches Format von vielleicht 70 cm.

 

 

Sommerflieder lila

 

 

Weiter geht es mit der Giftbeere Nicandra physalodes. Diese wunderschönen Blüten gehören zu einer Pflanze bei der gut und böse sehr nah zusammen liegen. Giftig ist sie in allen Teilen – und zwar sehr giftig. Aus jeder Blüte wird ein kleiner Lampion worin sich die Samen bilden. Und hier ist größte Vorsicht geboten, wenn man Kinder im Garten hat. Sie können sie schnell mit den Andenbeere Physalis verwechseln. Sie steckt im Botanischen Namen ja auch drin.

Gleichzeitig strömen die Pflanzen eine Duft aus der – für uns Menschen kaum wahrnehmbar – die Weiße Fliege vertreibt. Daher werden sie gerne im Garten zu für diesen Schädling anfälligen Pflanzen gesetzt. Im Kohlbeet beispielsweise.

 

 

Giftbeere (Nicandra physalodes)

 

 

Ihre wochenlange Blüterzeit hat jetzt die Bartblume ‘Heavenly Blue’ Caryopteris clandonensis. Dieser auch für kleine Gärten geeignete Strauch ist eine reiche Nektarquelle für Bienen und Hummeln und bringt außerdem eine tolles Himmelblau in den Spätsommergarten.

 

 

Blaue

 

Bartblume 'Heavenly Blue' Caryopteris clandonensis

 

 

Gleich daneben wächst ein extrem robuster Bodendecker, der selbst mit diesem Extremstandort unter dem Ahorn klar kommt und sich zu einem großen Polster entwickelt hat. Es ist der Rosenwaldmeister Phuopsis stylosa der noch nach blüht. Die Hauptblüte liegt im Frühling. Ich mag diese zierliche Pflanze sehr.

 

 

Rosenwaldmeister Phuopsis stylosa

 

 

 

Nachmittags haben mein Mann und ich einen Spaziergang zum nahe gelegenen Baggersee gemacht. Der Albertisee, der eigentlich aus zwei Seen besteht, ist in privater Hand und wird in seinem zweiten Teil noch bebaggert. Der vordere zu uns gelegene Seeteil ist kaum noch sichtbar und darf nicht betreten werden. Außerdem ist der nördliche Teil Naturschutzgebiet. Schwimmen ist sowieso verboten. Dieser Zustand führt immer wieder zu Konflikten mit den Erholungssuchenden für die ganz und gar nicht eingängig ist, wieso ein Angelverein diesen See nutzen darf, schwimmen aber verboten sein soll. Zumal es in dieser Gegend keinerlei probate Angebote gibt. Ein ewiges Politikum.

Ziel war es für uns jedoch vorne an den Wegen Brombeeren zu sammeln. Die wachsen dort wie viele andere Wildgehölze in raue Mengen. Zu unserem Erstaunen hat mal aber all die Wildgehölze die auch Vogelbrut und -nährgehölze sind radikal weg gebaggert. Was bitte hat das jetzt mit noch Naturschutz zu tun? Was an diesem See betrieben wird ist Irrsinn, Willkür und ein ständiges Ärgernis für Anwohner. Nur weil eine paar Parteien sich gegenseitig das Leben schwer machen müssen und auf ihren Standpunkten bestehen wie verzogene Kleinkinder. Da werden von Mitarbeitern des Ordnungsamtes auch mal Menschenleben gefährdet weil man bei Kontrollen die Leute auf die ICE-Bahnstrecke treibt. Ganz großes Kino!!! Es wird Zeit, dass die Politik endlich etwas unternimmt.

 

 

Brombeermarmelade ist es also nicht geworden. Aber wenigstens ein Strauß Blumen vom Feldrand auf dem Heimweg.

 

 

Sommerstrauß

 

 

Der Tag war heiß, sonnig und trocken und vielleicht war es einer der letzten warmen Abende dieses Sommers an dem man draußen sitzen kann. Also habe ich es mir am Teich gemütlich gemacht.

 

 

Sommerabend am Teich

 

Abend am Teich

 

 

 

Am nächsten Tag war es dann auch einige Grade kälter. Der Sommer geht in den Herbst über – merklich!

 

Lange werden die Kübelpflanzen nicht mehr draußen stehen. Die Nächte werden kalt. Aber noch blüht die Rosenpelargonie im Freien.

 

 

Rosenpelargonie

 

Noch ein Nachblüher ist der Großer Schuppenkopf Cephalaria gigantea.

 

 

Cephalaria gigantea Großer Schuppenkopf

 

Auch seine Blütezeit liegt eigentlich im Frühling. Die Bienen freut die Septemberblüte und mich auch.

 

Cephalaria gigantea Großer Schuppenkopf

 

 

Dann vorbei am Gewächshaus und ein paar Blätter vom Dach fegen. Da trifft mich fast der Schlag. Was uns noch gar nicht aufgefallen ist, sind jede Menge Löcher im Dach. Eins neben dem anderen sieht das Gewächshaus aus wie Schweizer Käse. Der Hagel des großen Unwetters vor Kurzem hat die obere Seite der Stegplatten gelöchert. Eine schöne Bescherung. Wir haben dann alle Dachplatten einmal gewendet. Jetzt liegen die Löcher unten und es können Regenwasser und Schmutz nicht mehr in die Hohlräume eindringen. Über den Winter kommt sowieso dicke Isolierfolie darüber, danach sehen wir weiter.

 

 

Hagelschaden am gewächshaus

 

Hagelschaden am Gewächshaus

 

Dafür ist es im Gewächshaus um so erfreulicher. Die Kiwano hat Früchte in gut Handgröße. Sie müssen jetzt nur noch gelb und reif werden

 

 

Kiwanofrüchte im Gewächshaus

 

Wenn die Blüte einmal bestäubt ist wachsen die Stachelgurken rasant. Die Stacheln darauf sind allerdings bösartig. Ohne Handschuhe fasst man sie besser nicht an – weder die Früchte noch den Rest der Pflanze. Aber toll sehen sie schon aus. Ich bin schon sehr auf die erste Verkostung gespannt.

 

 

Kiwanofrüchte im Gewächshaus

 

 

Dagegen wollen die weißen Auberginen wieder mal nicht so richtig. Die Früchte bleiben sehr klein. Ich glaube das waren die letzten Auberginen in meinem Garten. Es lohnt sich überhaupt nicht.

 

 

Aubergine im Gewächshaus

 

 

Im Freiland haben die Gurken inzwischen den Geist aufgegeben.  Dafür mache ich nun einen Versuch. Ich habe Die Sorte ‘Printo’ ausgesät die als Hausgurke deklariert ist. Meine Hoffnung ist, dass diese F1-Hybride im Gewächshaus und im Winter vielleicht sogar im Haus auf der Fensterbank ihre ca. 15 cm kleinen Früchte liefert. Schön wäre es jedenfalls. Das Saatgut ist mit 4,79 € für mal gerade 5 Korn nicht gerade billig. Aber wenns hilft … 😉 Die drei Samen die ich gesteckt habe keimten zügig. Ich hoffe es geht so positiv weiter.

 

 

Hausgurken 'Printo' F1

 

Am Ende des Tages gab es dann den letzten Sommer – Vollmond über Köln.

 

 

 

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