Drama in Spatzenhausen

Schneefall gestern am späten Nachmittag. Bei näherer Betrachtung fielen da keine Schneeflocken sondern weiße Federn herunter – und zwar in Maßen und wie ein Vorhang gleich vorm Wohnzimmerfenster. Da war klar, dass da was nicht mit rechten Dingen zu geht.

Mein erster Verdacht war, dass ein Greifvogel auf dem Dach eine Taube rupft. Nichts wie zur Haustür. Aber ich sehen nur noch pfeilschnell einen größeren Vogel weg fliegen. Es ging viel zu schnell um zu erkennen welche Art das war, aber das Geschrei der Sperlinge war nicht zu überhören.

Wenige Minuten später das gleiche Theater. Wieder zur Tür gerannt. Diesmal sehe ich des Rätsels Lösung am Dachvorsprung hängen. Ein Specht ist eifrig dabei eins der Spatzennester auseinander zu nehmen. Mit seinem langen Schnabel pult er die Federn, die die Sperlinge als Nistmaterial benutzt haben, aus dem Einflugschlitz. Natürlich war die Kamera unerreichbar im 1. Stock, und ich hatte keine Chance die geflügelte Abrissbirne zu filmen und ein drittes Mal hat er sich nicht heran getraut.

Nur die Bescherung im Vorgarten konnte ich knipsen. Es sieht hier aus als hätte jemand ein Huhn geschlachtet.

 

 

 

 

Ganz vorsichtig habe ich geschaut ob womöglich auch Jungvögel unten liegen. Glücklicherweise waren wohl noch keine im Nest. Auch Eier habe ich keine gefunden. Schwein gehabt! Im Nest daneben wird schon seit Tagen von den Altvögeln gefüttert.

Ziemlich kahl gerupft sieht das ganze jetzt aus. Auch das große Grasbüschel am Eingang ist verschwunden.

 

 

Nachdem sich die Spatzen wieder beruhigt hatten wurde sogleich mit dem Wiederaufbau begonnen. Wieder wurden weiße Federn benutzt. Aber nicht die alten die ja eigentlich schön bequem greifbar hier herum liegen sondern frische. Wo zum Henker holen die bloß all die Federn her? Bei Anbruch der Dunkelheit kehrte dann Ruhe ein. Aber heute Morgen gingen die Bautätigkeiten unvermindert weiter.

 

 

 

Bei dem Regenwetter auch kein Vergnügen. Meistens sind die beiden nass und müssen erst noch eine Trockenpause einlegen, bevor die nächste Portion ‘Federn geholt werden kann.

 

 

Dann gehts weiter. Unermüdlich und wie immer bei Sperlingen – mit viel Lärm.

 

 

Ich hoffe der Specht lässt sie jetzt in ruhe brüten. Und wenn es mal wieder aufhört zu regnen kann ich vielleicht auch meinen Vorgarten von all den Federn befreien.

 

2 thoughts on “Drama in Spatzenhausen

  1. Dies ist zwar die natur und er wird wiederkommen….spendiere Deinen Spatzen richtige Vogelkästen so haben sie Ruhe, So haben wir eine richtige Kolonie an der Hauswand
    Grüße von Frauke

    • Hallo Frauke,

      die Spatzenkolonie haben wir schon seit über 20 Jahren unterm Dach. Da soll sie auch bleiben. Nicht mal der Marder, der hier ein paar Jahre auf dem Dachboden hauste, konnte ihnen gefährlich werden.
      Da der Specht schon Futterhäuschen und die Nistkästen inspizierte, vermute ich der sucht einen Nistplatz. Deshalb denke ich eher darüber nach wo ich sinnvoll einen Spechtkasten anbringen kann. Die sind ja ziemlich groß. Mir wird schon was einfallen.

      Grüße
      Claudia

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