Beetprobleme

Im letzten Jahr hatte ich massive Probleme mit zwei Beeten im Küchengarten. Ein Grundbeet und eines der Hochbeete verweigerten den Ertrag. So was geht in einem kleinen Garten, wo Platz sowieso Mangelware ist und eher Gummibeete benötigt würden, gar nicht.

Das Grundbeet zickte schon immer etwas rum. Auch bei noch so guter Lockerung und Anreicherung mit Kompost verdichtet der Boden hier sehr schnell wieder. Deshalb kam mit die Idee es einmal mit einem Hügelbeetaufbau zu probieren. Das heißt ich habe den Boden leicht mit der Grabegabel gelockert, und die Erde zu den Seiten gezogen damit in der Mitte längst eine Art flacher Graben entsteht. Er ist ungefähr so breit wie die Hälfte der Beetfläche.

Hügelbeet anlegen

Da hinein kamen Gartenabfälle in der Weise wie auch ein Hochbeet aufgebaut wird. Also ganz grobes Material wie Strauchschnitt ganz unten und immer feiner nach oben. In meinem Fall halbreifer Kompost als Abschluss.

Hügelbeet anlegen

Dann habe ich von den Seiten die gelockerte Erde über diesen Aufbau gezogen. Am Schluss wurden auch die Seitenstreifen spatentief mit der Grabegabel gelockert. Jetzt nicht mehr umgraben, das macht man nur im Herbst damit der Frost die Schollen aufbrechen kann zur s.g. Frostgare. Einfaches Einstechen mit der Gabel und her und her ruckeln reicht. Dann noch mit dem Kultivator die Oberfläche lockern, fertig.

Ich gebe zu das Beet hat jetzt ein klein wenig Ähnlichkeit mit einem Grabhügel. Aber die Pflanzen werden so besser mit Nährstoffen versorgt und der Boden erwärmt sich viel schneller. Die Oberfläche wird nun – je nach Kultur – noch entsprechend gedüngt. Hier werden Schwachzehrer an den Rändern einziehen, z. B. Zuckerschoten. Also reicht eine normale Kompostgabe völlig aus. Auf dem Hügel werden allerdings Paprikas wachsen. Die brauchen eine Menge Futter und bekommen das aus dem Material des Hügels. Ergänzend werde ich noch ein wenig Tomatendünger in die Pflanzstellen geben um die Mineralienversorgung besonders mit Kalium und Magnesium sicher zu stellen.

Hügelbeet anlegen

Das ertraglose Hochbeet konnte ich mir allerdings erst mal überhaupt nicht erklären. In 2016 mickerten die Pflanzen in allen Hochbeeten. Damals lag es an einer  fehlenden Wurzelsperre. Alle Hochbeete hatten wir damals komplett auseinander genommen, mit Wurzelvlies versehen und wieder aufgebaut. Was für eine Höllenarbeit. Das hat sich aber bei allen gelohnt denn es funktioniert bis heute.

Hier eines der anderen Hochbeete. Der Knoblauch jedenfalls wächst prächtig, wo inzwischen der Feldsalat so gut wie abgeerntet ist.

überwinterter Knoblauch

Unser Problembeet dagegen sah so aus. Abgesackt, ständig staubtrocken und die paar Erdbeerableger, die ich vor ein paar Tagen zwischen geparkt hatte, sahen alles andere als glücklich aus. Die konnte ich so gerade noch vor dem endgültigen Ende retten.

Hochbeet durchwurzelt

Ein wenig buddeln brachte dann die Misere zum Vorschein: Wurzeln! Und zwar Unmengen. Und zwar Saugwurzeln.
Ich hatte mich schon gewundert, dass die Hecke hinter den Beet immer ein wenig schneller wuchs als der Rest. Dachte aber sie partizipiert von den nach unten ausgeschwemmten Nährstoffen. Von wegen!

Trotz der Wurzelsperre hat der Liguster einen Weg gefunden um sich wieder ins Beet zu mogeln. Ich wette er hat von oben blöde auf mich hinunter gegrinst wenn ich verzweifelt jede Menge Wasser und Dünger ins Beet kippte und mich dabei wunderte wieso ich keine Zucchiniernte hatte.

Gerade mal eine Gartensaison hat die Überarbeitung des Beets gehalten. Und wer immer schon mal Hochbeete leer geschaufelt hat, weiß was das für ein “Spaß” ist. Also das ganze von vorne? Jedes Jahr? Nein danke! Da hilft nur Versetzung.

Wurzelfilz

Also durfte mein Mann die Erde schaufeln und die Wurzeln raus klauben. Dann haben wir das komplette Beet versetzt. Es steht jetzt im Winkel bei den anderen beiden. Hier kam jetzt eine doppelte Schicht Wurzelvlies zum Einsatz und darauf wurde neu aufgebaut. Die übliche Schichtung von Grob nach fein. Unten aber mit einer gehörigen Menge Holz. Denn ich hatte auf einer Messe mal bei einem Hersteller von Hochbeeten gesehen, dass diese die Hochbeete unten mit einer Schicht wie für Brennholz geschnittenen, und hochkant aneinander gestellten Holzscheiten füllen. Das sorgt für eine gute Drainage, sackt nicht nach kurzer Zeit zusammen und spart so das Nachfüllen mit Erde, und last but not least sorgt es für eine Art Waldbodenklima.
Soviel Holz um den kompletten Boden zu füllen hatte ich leider nicht. Dass vom Sturm abgebrochenen Birkenäste auf der Wiese gegenüber lagen, habe ich erst gesehen als wir das Beet schon wieder zu geschaufelt hatten.  Aber der Schnitt des Feigenbaums und was sonst noch so an unbehandeltem Holz incl. Sägeabfällen da war, wurde genommen. Dann wurde wieder mit Erde aufgefüllt und eine Düngung aus reifem Kompost eingearbeitet. Noch ein paar Hand voll gemahlenen Eierschalen für die Kalkversorgung und das Beet ist wieder einsatzbereit.

Ich hoffe wir sind jetzt weit genug von der Hecke weg, damit der Liguster nicht nächstes Jahr schon wieder den Beetbesetzer gibt.

Beim Umsetzten ist aufgefallen, das zwei der Holzlatten morsch waren. Wo wir gerade dabei waren wurden sie auch gleich ersetzt. Der Anstrich folgt in den nächsten Tagen.

Zwei große Kübel Erde sind jetzt noch übrig. Die hatten wir erst mal mit Folie abgedeckt weil es regnen sollte. Damit wird dann bei Bedarf noch mal aufgefüllt. Was auf dem jetzt leeren Platz vor der Hecke passiert wissen wir noch nicht. Wir werden sehen.

Gesehen habe ich dann noch etwas. Noch ganz winzig ist sie, aber unverkennbar die erste Rosenknospe des Jahres.

Rosenknospe

Bis bald

                                                   

4 thoughts on “Beetprobleme

  1. Ach ja, der Liguster! Bei mir kann er zum Glück keinen Schaden anrichten. Er dient bei mir eher der “Abwehr” von vielen Spaziergängern, die dahinter virbei marschieren. Unglaublich, was immer alles in der Hecke steckt bzw. einfach in meinen Garten geworfen wird.
    Ich drücke die Daumen für Dein Hochbeet. Das Leeren ist nämlich wirklich übel!
    Viele Grüße von
    Margit

    • Hallo Margit,
      als wir unsere Waschmaschine ausgetauscht haben, und die noch funktionierende alte ans Tor gestellt haben, haben die Leute die sie genommen haben, allen Ernstes das Schild “zu verschenken” zusammengeknüllt in unsere Hecke gesteckt. Super Manieren! Dieses Art der Entsorgung scheint inzwischen normal. Ich kann da nur den Kopf schütteln.
      Viele Grüße
      Claudia

  2. Hallo Claudia,
    ich wusste gar nicht, dass Liguster so ausbreitungswütig ist. Wir haben uns bei unserer Hecke für Eibe entschieden. Allerdings ist sie noch ziemlich klein und erst drei Jahre alt, sodass ich da noch nicht viel dazu sagen kann.
    Tatsächlich schmeißen die Leute nicht nur in Hecken ihren Müll – unser Garten liegt ca. 3 Meter über dem Gehweg und wir hatten mitten im Garten einen Apfelgriebsch rumliegen – der kann nur mit Absicht und Schwung bei uns gelandet sein …..
    Viele Grüße,
    Krümel

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