Feige/ Schnitt/ Baum/ Ernte

Feige – Sommerschnitt

Unser Feigenbaum Ficus carica ist inzwischen zu ungeahnter Größe herangewachsen. In den letzten zwei Jahren ist daran nichts mehr geschnitten worden.

Normalerweise schneide ich jedes Jahr im Winter bei frostfreiem Wetter mindestens ein Drittel der Äste bis zum Stamm zurück. So ergibt sich eine luftige Krone, und der Baum bleibt in einer Größe, die gut zu beernten ist.

Problem war nun, dass die letzten beiden Winter sehr mild waren und die Sommer heiß und trocken. Ideale Bedingungen für Feigenbäume um reichlich Fruchtansatz zu produzieren. Und das gleich zweimal im Jahr. Hätte ich die Äste im Winter geschnitten, hätte ich gleichzeitig jede Menge Früchte eliminiert, die im Sommer die erste Ernte bringen würden. Das habe ich einfach nicht fertiggebracht. Und das rächte sich jetzt.

Die erste Ernte ist inzwischen durch. Viele Kilos Feigen sind gepflückt worden. Und weil das Wetter schon wieder heiß war, hatten sie trotz der Trockenheit eine nie dagewesene Größe. Also mal wieder weit mehr als ich verwerten kann. An Abnehmern hat es aber nicht gemangelt.

Feige/ Schnitt/ Baum/ Ernte
Feige/ Schnitt/ Baum/ Ernte

Jetzt ist erst mal Pause. Die nächste Ernte wird, je nachdem wie sich das Wetter weiter entwickelt, vermutlich im Oktober sein. Der Baum hängt schon wieder voll. Blöde nur, dass einige Äste in unerreichbare Höhe wuchsen, andere überlagerten sich und scheuerten im Wind ständig aneinander. Dazu war die Baumkrone so dicht, dass sie die Beete in ihrem Umkreis komplett in den Schatten legte. Blöderweise auch das mit den sonnenhungrigen Paprikapflanzen. Es half nichts, der Baum musste einen Schnitt bekommen. Und zwar gleich.

Also habe ich gestern beherzt alles markiert was mein Mann dann absägen musste. Dann fiel ein Ast nach dem anderen. Gesammelt wurde auf dem Weg. Das sieht erst mal gar nicht so wild aus.

Feige/ Schnitt/ Baum/ Ernte

Aber bei näherer Betrachtung liegt da eine Menge Holz vor unserer Hütte.

Feige/ Schnitt/ Baum/ Ernte

Und bei noch näherer Betrachtung haben wir Feigen in unglaublicher Zahl abgeschnitten. Denn an fast jeder Triebspitze sitzen bis zu 20 unreife Früchte. Da kommen Hunderte zusammen. Der Anblick hat mir schon weh getan. Aber meine Hoffnung ist, dass nun der Baum die Kraft in die Hunderte verbliebenen Früchte steckt, die dann hoffentlich wieder schön groß werden.

Übrigen sieht man ziemlich in der Mitte des Fotos eine vergilbte und verschrumpelte Feige. Ganz deutlich erkennbar das schwarze Loch in der Mitte. Das ist das Werk von Wespen, die in Scharen über die reifen Früchte her gefallen sind, wenn ich auch nur einen Tag nicht alles Erntereife gepflückt habe. Mindesten 30 – 40 Früchte sind ihnen zum Opfer gefallen. Was bei der Menge nicht das Problem wäre. Aber sie fressen halt nicht eine nach der anderen, sondern bohren jede Menge Früchte an, die dann ganz schnell verfaulen. Danach gehen sie an die daneben wachsenden Trauben. Und weiter geht’s mit dem Aussaugen.

Feige/ Schnitt/ Baum/ Ernte

Am Ende der Schnittaktion hat der Baum eine breite, aber flache Krone. Luftig genug um Licht und Luft hindurch zu lassen – und Regen – falls denn mal welcher fällt.

Feige/ Schnitt/ Baum/ Ernte

Und die Höhe ist noch gut zu beernten. Zugegebenermaßen hatte ich ein wenig Angst die Schnittstellen würden bei einem Sommerschnitt vielleicht stark bluten. Was dem Baum schaden könnte. Aber die Schnittstellen sind auch heute noch sauber und trocken. Also alles gut.

Feige/ Schnitt/ Baum/ Ernte

Und unten im Beet scheint jetzt auch wieder die Sonne. Bedeutet ich habe Hoffnung auch mal Paprika und Chilis ernten zu können.

Nur Feigen ist dann doch langweilig.

Feige/ Schnitt/ Baum/ Ernte

Bis bald

2 thoughts on “Feige – Sommerschnitt

  1. Liebe Claudia, was für eine hübsche Ansicht vom Garten (dort, wo man das Auto vor dem Bogen sieht), sehr schön! Von eurer ertragreichen Feige bin ich auch sehr begeistert 🙂 das hatte ich mir auch mal eine gewünscht (die Stelle belegt jetzt ein Kirschbaum, das ist auch gut), aber wenn man gerade mitten in einer Ernteschwemme steht und schnell Abnehmer braucht, ehe die Früchte schlecht werden, kenne ich auch, das ist auch nicht so lustig. Trotzdem, Gratulation zur reichen Ernte! Und dann die Wespen, schade. Mein Apfelbaum lässt gerade viele vom Apfelwickler befallene Früchte fallen, auch so schade drum. Viele liebe Grüße, Bianca

    • Hallo Bianca,
      bei der Kirsche hapert es bei mit gewaltig. Die ‘Hedelfinger Riesenkirsche’ produziert kleine, saure Kirschlein. Insofern beneide ich dich um die Süßkirschen. Davon hätte ich sehe gerne eine Schwemme.
      VG
      Claudia

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert