Hang mit Veilchen bepflanzen

Einen Hang zu bepflanzen ist nicht die einfachste aller Aufgaben die man in einem Garten haben kann. Hänge haben durch ihr Gefälle das Problem der Wasserversorgung. Je steiler der Hang um so trockener. Dazu kommt das Problem der Befestigung. Das heißt: Wenn es regnet läuft das Wasser gleich wieder ab. Wenn es stark regnet spült es auch gleich noch die Erde mit runter. Wenn dann noch ein großer Baum den Hang in den totalen Schatten legt ist die Situation ein bepflanzungstechnisches Desaster.

Zwar ist inzwischen der Baum futsch, aber der Hang sah an der rechten Seite vor unserem Gartenhaus immer noch ziemlich desaströs aus. Deswegen habe ich ihn auch so gut wie nie fotografiert. War meiner Meinung nach nicht zumutbar. Außer im Frühjahr wenn hier die Narzissen, Anemonen, Schneeglöckchen und und andere Geophyten ihre Chance nutzen. Danach war es – naja – mit Überlebenden irgendwie bepflanzt halt.

Hier wuchsen Storchschnabel (Geranium macrorrhizum) ‘Czakor’. Das ist ganz hübsch – für knapp zwei Wochen im Frühjahr denn dann blüht es Pink. Aber das war es dann auch schon. Danach ist es halt irgendwie grün. Dazu hat es einen klammheimlichen Ausbreitungsdrang vom Allerfeinsten, und einen “aromatischen” Duft bei Berührung der Blätter, den viele mögen, ich finde ihn fies. Dazu wuchsen hier Efeu von einer längst wieder entfernten Erstbepflanzung zur Sicherung des Hangs, das sich immer noch an manchen Stellen aus dem Boden fuscht, und Chinesische Bleiwurz Ceratostigma plumbaginoides. Letztere mag ich sehr. Aber auch sie muss in Schach gehalten werden wenn man keine Monokultur will. Ich konnte den Bereich echt nicht mehr sehen.

Was auf jeden Fall erhalten werden sollte, sind die beiden schönen Johanniskrautsträucher, die über Wochen wunderschöne Blüten bekommen. Aber was sollte denn noch in den Hang? Die Stelle ist auch jetzt noch halbschattig, immer noch nicht sehr feucht und immer noch steil.

Da klingelte es an der Tür und Frau DHL lieferte. Eine wunderbare Überraschung von meiner Freundin aus der Pfalz voller Pflanzenschätze. Wir tauschen immer wieder Pflanzen. Dafür sammeln wir die grünen Wünsche auf einer Liste. Da meine Freundin ungerne was verschickt – sie mag die Packerei einfach nicht – sammelt sie lange. Aber dann schlägt sie so richtig zu. Vier Kartons standen da auf meiner Terrasse. Unter anderem befand sich in der Lieferung eine ganze Veilchensammlung.

Es ist unglaublich wie viele verschiedenen Veilchen es gibt. Damit meine ich nicht Hornveilchen oder Stiefmütterchen, sondern die kleinen Schätze. Die Duft-, Parma-, Pfingst-, Wald-, Hain-, Moor- und Sumpfveilchen. Die Viola sind erstaunlich artenreich. Und sie sie haben bei geschickter Auswahl eine Blütezeit von März bis Juni.

Aber bevor es ans Pflanzen ging, musste der Hang vorbereitet werden. Erst mal raus mit allem was ich nicht mehr sehen will. Die Graberei ist hier gar nicht so einfach. Aber nach und nach sammelte sich doch einiges Kompostmaterial auf dem Weg.

 

Veilchenhang anlegen

 

Dabei tauchten ein paar Sämlinge von Lenzrosen, Blauem Lerchensporn und Lungenkraut auf. Die durften bleiben. Dann habe ich mittels ein paar Brettern eine Terrasse eingebaut. Diese wurde mit humoser, nährstoffreicher und eher saurer Komposterde gefüllt. Das mögen Veilchen lieber als Kalk. Außerdem wird das Wasser so besser gehalten.

 

Veilchenhang anlegen

 

Dann habe ich die Pflanze erst mal nur im Hang verteilt und nach Wuchshöhen, Blühzeiten und Farben sortiert.

 

 

Und dann wurde gepflanzt. So sieht der fertige Hang jetzt aus.

 

Veilchenhang anlegen

 

 

Nach 2 Wochen kann ich sagen, dass sich die Veilchen immer noch gut machen. Der Platz scheint ihnen zu gefallen. Keines hat schlapp gemacht – trotz der heißen Tage. Ich freue mich aufs nächste Jahr und die ersten Blüten.

 

Veilchenhang anlegen

 

 

Bis bald

                                                   

 

 

4 thoughts on “Hang mit Veilchen bepflanzen

  1. Hallo Claudia,
    den Hang zu terrassieren ist eine super Idee! Sonst ist wirklich irgendwann alles fortgespült. Wenn man nicht gerade wuchernde, ausläufertreibende Wildrosen oder eben Efeu setzt, können die Pflanzen das bestimmt nicht gut befestigen.
    Das sieht bestimmt bald sehr schön aus, wenn alle aneinander gewachsen sind.
    VG
    Elke

  2. Ja, so ein Hang ist schon eine Herausforderung. Ich erinnere mich an meine Gartenanfänge…. der Weg war gemulcht, das Gras angesät und dann kam der Regen und spülte alles weg! Ich hätte heulen können. So befestigt ist das bestimmt viel besser. Mittlerweile ist es bei mir auch eingewachsen und nicht mehr so anfällig für Regengüsse.
    Viele Grüße von
    Margit

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