Wandlampe DIY

Wandlampe DIY

Nachdem wir erst vor kurzem unser Wohnzimmer renoviert haben, sind immer noch ein paar Kleinigkeiten auf meiner To-do-Liste offen. Eines davon sind Lampen. Nicht die Deckenbeleuchtung, sondern Akzentbeleuchtungen in den verschiedenen Bereichen.

Das heißt ich brauche Lampen. Die sollen zum einen gemütliches Licht geben, andererseits auch ein Funktion erfüllen. In der Ecke zwischen den beiden Sofas fehlte definitiv eine Wandlampe, die ein ganze Reihe von Anforderungen erfüllen muss.

  1.  Sie darf nicht im gegenüber stehenden TV-Gerät blenden. Dann kriegt mein Mann die Krise.
  2.  Sie muss als Leselicht zur Verfügung stehen. Eine regelrechte Leselampe ist aber nicht nötig.
  3. Sie soll warmes Stimmungslicht verbreiten, wenn man gemütlich zusammen sitzt.
  4. Bezahlbarkeit

Die Punkte eins und zwei sind durch Verstellbarkeit in der Höhe erreichbar. Punkt drei durch ein entsprechendes Leuchtmittel.

Dann ging die Suche los. Ich kann mir nicht helfen, aber diese Lampenabteilungen in den Möbelhäusern und Baumärkten bringen mich fast immer zum Gähnen. Die meisten Leuchten, die es dort gibt, sind so austauschbar und ewig gleich, dass sie mich nicht im Mindesten ansprechen. Ab und zu gibt es eine Ausnahme. Dann finde ich ein schönes, ausgefallenes Designteil. Aber die sprengt dann üblicherweise mein Budget.

Am Ende hilft dann selber machen. Ich mag Lampen in einer reduzierten Optik, Richtung Industriedesign. Und wenn man im stationären Handel nichts findet, schaut man ins Internet. Instagram, YouTube und Pinterest sind meine bevorzugten Quellen. Dort wurde ich auch fündig. Ich habe das Rad nicht neu erfunden, aber ich will euch trotzdem zeigen wie einfach es ist – auch wenn man keinen Maschinenpark hat, sondern nur das haushaltsübliche Werkzeug.

Na dann los!

Was man braucht ist nicht viel.

  • 1 x Regalwinkel aus Holz. Gibt es z.B. bei IKEA in 2 verschiedenen Größen und Farben. Ich habe den großen in Natur gekauft. Kann man natürlich auch selbst aus Latten bauen.
  • 1 x Lampenfassung mit E27-Sockel und integriertem Schalter. Im Baumarkt war die Auswahl mehr als traurig. Bestellt habe ich deshalb über Ebay. Wer eine Fassung ohne Schalter benutzt braucht ein Kabel mit Schalter.
  • 1 x passendes Kabel mit Stecker (ggf. Schalter). Hatte ich noch da. Textilkabel sind schön, lassen sich aber kaum reinigen. Deshalb hat meines eine Kunststoffisolierung.
  • 1 x passendes Leuchtmittel E27.
  • Einen Holzbohrer im Durchmesser des Kabels plus 2-3 mm. Also bei 8 cm Kabeldurchmesser einen 10er-Bohrer.

Als Erstes braucht der Winkel eine Kabelführung. Praktischerweise sind an der Oberseite schon Bohrungen vorgesehen, um einen Regalboden zu fixieren. Diese Löcher müssen mit einem passenden Holzbohrer erweitert werde. Sodass das Kabel hindurchpasst, aber ein wenig Spiel hat, damit es später noch beweglich ist. Denn das ist die Höhenverstellung der fertigen Lampe. Eine weitere Bohrung muss in den Schrägbalken. Aber nicht einfach erweitern, sondern parallel zum hinteren Balken bohren, der an die Wand kommt. So wie hier angezeichnet. Das ging tatsächlich viel einfacher als vorher gedacht.

Dann wird das Kabel von unten nach oben eingefädelt. Jetzt wird klar, warum man kein fertiges Kabel mit Fassung benutzen kann. Die sind nämlich fest an die Kabel angeschweißt und passen dann logischerweise nicht durch die Bohrlöcher.

Wandlampe DIY

Nun wird die Fassung montiert. Das zeige ich euch allerdings nicht, denn ich bin keine Elektrikerin. Entweder wisst ihr wie es geht – dann braucht ihr keine Anleitung. Oder ihr habt keine Ahnung – dann lasst es besser jemanden machen der sie hat. Strom ist zu gefährlich für seltsame Experimente.

Also weiter mit: Fassung dran! Die erscheint übrigens auf den Fotos silbern, ist aber schwarz. Diese Schraube vorne ist der Drehschalter. An und aus immer in der gleichen Richtung.

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Jetzt kann die fertige Lampe an die Wand. Das Befestigungsmaterial sollte der Wand entsprechend ausgesucht werden. Eine Betonwand braucht anderes als eine Leichtbauwand.

Wir haben Altbauwände, in die man netterweise Nägel schlagen kann. Und mit zwei langen, dicken Nägeln, leicht schräg nach unten versenkt, habe ich sie dann auch befestigt. Das hat den Vorteil, dass ich sie mal schnell umhängen kann, wenn ich mal wieder einen Rappel kriege. Nagellöcher sind dann schneller kaschiert als dicke Dübellöcher. Außerdem endet Bohren in unseren Wänden auch gerne mal in riesigen Kratern.

Jetzt noch das passende Leuchtmittel. Ich habe eine Retro-Edison-Birne in Tropfenform gewählt. Der Farbton – finde ich –  passt gut zum Holz.

Wandlampe DIYWandlampe DIY

Wandlampe DIY

Zum Lesen kann die Höhe durch einfaches Schieben am Kabel verstellt werden.

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Natürlich ist die farbliche Gestaltung immer eine Frage der Einrichtung und des eigenen Geschmacks. Wer mag kann den Winkel in jeder beliebigen Farbe streichen. Gold- oder Silberspray gehen natürlich auch. Textilkabel, weißes Kabel, Leuchtmittel in anderer Form oder Farbe – die Variationsmöglichkeiten sind unendlich.
Und wer es noch viel einfacher mag, und weder bohren will noch Fassungen montieren mag, kauft ein fertiges Kabel in ausreichender Länge komplett mit Schalter, Stecker und Lassung und wickelt es einfach um den Winkel.

Nur der Satz: “Kann ich nicht.” Der geht echt gar nicht.

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ps.: Falls ihr euch wundert, wieso es bei mir keine Zimmerpflanzen gibt. Doch natürlich gibt es die. Die sind aber alle draußen im Garten. Sommerfrische!

Viel Spaß beim Nachbauen und bis bald.

4 thoughts on “Wandlampe DIY

  1. Liebe Claudia, die ist super geworden, sogar mit DIY! Clean chic und gar nicht langweilig! Passt auch sehr schön in das hübsche Wohnzimmer!
    Das Schlußwort unterschreibe ich 😉 wenn ich eine Maschine nicht bedienen kann, probiere ich eine Weile rum und meistens wird auch was draus. Viele liebe Grüße, Bianca

  2. Das gefällt mir! Ich mag es auch schlicht. Wir haben auch eine Leselampe in der Ecke. Das Licht unserer Deckenleuchten ist so gar nicht meines… das mag ich gar nicht. Ist zwar schön hell, aber ich empfinde das eher als unangenehm.
    Viele Grüße von
    Margit

    • Stimmt, Margit. Die Deckenlampe heißt bei mir auch “Putzlicht”. Wenn ausgeleuchtet werden muss. Aber gemütlich ist anders.
      VG
      Claudia

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